"Hinauf, hinauf zum Schloss!" - Auf den Spuren des Hambacher Festes (1832)

Hinzugefügt am 12. Juli 2016

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Am Donnerstag, den 30. Juni 2016 fanden sich der Deutsch Grundkurs der MSS12 von Frau Woog-Wenglein und der Geschichte-Bili Grundkurs von Herrn Wagner in der Schule ein, um mit dem Bus nach Neustadt an der Weinstraße zu fahren, wo das Hambacher Schloss besichtigt werden sollte.

Was im Unterricht schon theoretisch behandelt wurde, konnten wir nun hautnah erleben. Um Punkt 10 Uhr empfingen uns Frau Grüne und Herr Kohnen am Fuße der Burgruine. Geteilt in zwei Gruppen, wurde uns zunächst die Außenanlage des Schlosses gezeigt. Essenziell in der Geschichte der „Maxburg“, oder auch „Kästenburg“ genannt, ist der Turm, auf welchem 1832 beim Hambacher Fest das erste Mal die deutsche Flagge in schwarz-rot-gold gehisst wurde. Interessant an der Gestaltung der Burganlage ist bis heute der Kontrast zwischen den alten Burgmauern und den restaurierten, beziehungsweise sogar neuen, Teilen des Hauptgebäudes. Diese Gegensätze verdeutlichen uns heute die politische Spannung, die 1832 in Hambach geherrscht haben muss.

Noch heute an einigen Ruinen erkennbar, wurde das Hambacher Schloss schon mehrere Male durch Kriege, Feuer und andere Angriffe zerstört, so wie zum Beispiel 1525 im pfälzischen Bauernkrieg oder 1688 im pfälzischen Erbfolgekrieg. Seither wird es kontinuierlich restauriert, um möglichst viel zu erhalten. Sowohl knapp 200 Jahre zuvor, als auch heute, ist die Burg ein Teil unserer nationalen Identität und gilt als nationale Gedenkstätte. Gerade deshalb und aufgrund des kontinuierlichen Besucherandrangs wird stetig versucht, mit neuen Ausstellungen und interaktiven Stationen, an welchen man zum Beispiel die bekannte Kokarde binden kann, Menschen an die Vergangenheit zu erinnern.

Besonders beliebt war die original erhaltene deutsche Flagge in schwarz-rot-gold aus dem Jahre 1832, die Deutschlands Wiedergeburt widerspiegelt. Interessant ist, dass die Fahne damals mit Hilfe von Lebensmittelfarben eingefärbt wurde. Zudem wurden Goldfäden eingewebt, die jedoch heute nicht mehr allzu gut erhalten sind. Die drei Farben stehen zudem für einen bestimmten Zeitabschnitt in der Geschichte Deutschlands. Das Schwarz steht für die dunkle Vergangenheit, Rot für die blutige Gegenwart (zur Zeit des Hambacher Festes) und Gold für die prächtige Zukunft.

Am 27.05.1832 marschierten zahlreiche Demonstranten vom Neustädter Marktplatz hinauf auf den Hambacher Schlossberg. Dies kennzeichnet den Beginn des Hambacher Festes. Hauptinitiatoren dessen waren Philipp Jakob Siebenpfeiffer, sowie Johann Georg August Wirth und seine Frau Regina. Gefordert wurden nationale Einheit, Freiheit und Volkssouveränität. Trotz des nicht sehr erfolgreichen Ausgangs, ebnete das Hambacher Fest den Weg zur deutschen Einheit und gilt somit als sehr bedeutsam für die deutsche Geschichte.

Nach der interessanten Führung und ein wenig Freizeit, kehrten wir um die Mittagszeit schließlich wieder in Alzey ein und trafen uns zu einer Nachbesprechungsrunde, bei der wir die Geschehnisse des Tages noch einmal Revue passieren ließen. Zusammen erarbeiteten wir noch die Kerninformationen der Exkursion, um dann mit erweitertem Wissen den Tag ausklingen lassen zu können.

Karla Pfannebecker & Gina Weis (MSS 12)

Eingestellt von Herrn Wagner