Job Shadowing am Gymnasieskolan Knut Hahn in Ronneby

Hinzugefügt am 26. April 2023

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Vom 05.02.2023 bis zum 10.02.2023 waren zwei unserer Lehrkräfte (Frau Sturm und Frau Müller) zu Besuch am Gymnasium Knut Hahn im schwedischen Ronneby. Der Besuch erfolgte im Rahmen des Job-Shadowing-Programmes des Erasmus-Plus-Projektes.

Der Schwerpunkt des Job-Shadowings lag vor allem im Bereich der Digitalisierung, aber auch in den Bereichen Inklusion und Integration konnten neue Erkenntnisse gewonnen werden.

Schon zu Beginn des Besuchs wurde klar, dass das schwedische Schulsystem sich grundlegend vom Deutschen unterscheidet. So besuchen die schwedischen Kinder bis zum 16. Lebensjahr die „Grundskola“. Im Anschluss daran kann freiwillig noch ein Gymnasium besucht werden. Diese Schulen sind jedoch nicht mit dem deutschen Gymnasium vergleichbar. Vielmehr wählen die Schülerinnen und Schüler nach Interesse aus verschiedenen „Programmen“, wie z.B. Naturwissenschaften, Sozialwissenschaften, Wirtschaft oder Technik und belegen entsprechend dieser Programme verschiedene Fächer. Nach 3 Jahren erhalten die Schülerinnen und Schüler einen Abschluss, der je nach Programm entweder mit dem deutschen Abitur vergleichbar ist oder mit einem berufsbildenden Abschluss. Interessant ist auch, dass es in Schweden sehr viele unabhängige, also nichtstaatliche Schulen gibt, die zwar vom Staat finanziert, aber z.B. von Unternehmen geleitet werden.

Alle SchülerInnen und Schüler erhalten leihweise einen Laptop für den Zeitraum ihrer schulischen Ausbildung. Mit diesem werden alle Aufgaben in der Schule bearbeitet. Auch die LehrerInnen arbeiten mit Laptops. Auffallend war zudem die hervorragende Ausstattung der Schule. Es gibt zahlreiche Arbeitsbereiche für die SchülerInnen, eine Bibliothek, eine große Mensa, einen Kiosk, sowie je nach Fächern verschiedene Flügel, die entsprechend der Fachinhalte gestaltet sind. Die Schule wirkt zum Teil wie eine deutsche Universität. Da jedoch die Länge der Stunden sowie die Dauer eines Schultages variieren, werden die Aufenthaltsbereiche und auch das kostenlose Mittagessen für die SchülerInnen benötigt.

Einen besonderen Eindruck hat das Tutor-System der Schule hinterlassen. So arbeiten an dieser Schule mehrere Sozialpädagogen, die den verschiedenen Klassen zugeteilt sind und vor allem die pädagogischen Aufgaben eines Klassenlehrers übernehmen. Sie treffen sich mehrmals im Schuljahr mit ihren SchülerInnen und besprechen individuelle Probleme und Anliegen. Zudem beobachten Sie ihre Klassen während des Schulalltags und stehen den SchülerInnen beratend zur Seite. Auch für Eltern sind sie die ersten Ansprechpartner.

Die SchülerInnen in Ronneby haben zudem jederzeit die Möglichkeit, Nachhilfe in der Schule zu bekommen. Dies wird durch das „Navet-System“ gewährleistet, bei dem zwei Pädagogen für Nachhilfe-Stunden in der Schule zur Verfügung stehen und die SchülerInnen beispielsweise gezielt auf Prüfungen vorbereiten können. Auch Kinder mit Migrationshintergrund werden gezielt gefördert, um etwa ihre Sprachkenntnisse verbessern zu können.

Generell wurde der Eindruck vermittelt, dass das schwedische Schulsystem sehr gezielt die Möglichkeit bietet, auf die Heterogenität der SchülerInnen einzugehen und individuell unterstützend tätig zu werden, sodass am Ende jeder nach seinen Möglichkeiten die beste Schulbildung erhält.

Insgesamt waren es sehr spannende und kalte Tage und wir sind mit vielen neuen Eindrücken nach Hause gekommen.

Eingestellt von Müller / Me