Schüler aus mehreren europäischen Ländern besuchen Alzey

Hinzugefügt am 27. Januar 2016

Teaser

Ein Stimmengewirr aus verschiedenen Sprachen schallt dem Besucher des Alzeyer Museums entgegen. Der Grund: Das Elisabeth-Langgässer-Gymnasium (ELG) hat Besuch aus acht europäischen Staaten. Schüler aus Schweden, Dänemark, Norwegen, den Niederlanden, Polen, Österreich, Italien und Spanien sind im Rahmen des Projektes „Erasmus +“ nach Alzey gereist, um etwas über die deutsche Kultur zu erfahren.

Doch nicht nur der interkulturelle Austausch stehe im Mittelpunkt des Projektes „Erasmus +“, erklärt Lehrer Torsten Schreier. Er unterrichtet Erd- und Sozialkunde am ELG. „Das Projekt steht unter dem Motto ‚Small Towns in Europe: Sharing Innovative Practices‘. Das bedeutet, dass die Schüler für die Kleinstädte der jeweiligen Länder zu bestimmten Themen Konzepte entwerfen und mit den Verantwortlichen darüber reden.“ Aber auch die Sprachkompetenz der Schüler solle gefördert werden. Darin sieht Schreier auch einen wesentlichen Vorteil für die Lehrer. „Ich selbst unterrichte kein Englisch und musste mich sehr daran gewöhnen, wieder eine Fremdsprache zu sprechen. Aber es tut mir und den Kollegen auch mal gut.“

In Alzey beschäftigen sich die 25 Schüler und elf Lehrer mit dem Thema Medien und vor allem der Frage, wie diese beeinflusst werden. Aber auch die freie Presse in einer Demokratie steht als Thema auf dem Plan. Dazu besuchen Schüler und Lehrer auch das Gutenberg-Museum in Mainz, den SWR und das ZDF. „Es steht also viel auf dem Programm, bei dem die Schüler auch ihre Meinung einbringen können und sollen.“

Drei von ihnen sind Frida Brockmann, Katrine Hübner und Amalie Bøytter Nielsen aus Dänemark. Gemeinsam mit ihrer Lehrerin Vibeke Petersen sind sie nach Alzey gekommen. „Wir müssen auf unsere Medien aufpassen“, sagt Brockmann. Sie gehörten fest zur Demokratie und die gelte es zu bewahren. Von der Stadt sind die drei Schülerinnen begeistert. „Ich finde Alzey sehr schön“, sagt Nielsen. „Die Leute sind sehr nett, und es ist sehr gemütlich.“ Auch die polnische Lehrerin Agnieszka Brons mag die rheinhessische Stadt. „Vor allem die Altstadt ist wunderschön.“ Gerade für sie ist das Thema Medien wichtig, denn in Polen findet derzeit ein großer Umbruch statt. „Ich sehe das mit großer Sorge“, sagt die Englischlehrerin. „Es ist eine sehr schwierige Situation und ich bin gespannt, wie meine Schüler auf die Situation hier in Deutschland reagieren.“ Für sie sei das Projekt eine gute Möglichkeit, etwas vor Ort zu tun. Das erste Treffen hat in Polen mit dem Thema Tourismus stattgefunden. „Ich glaube, wir konnten da gute Ansätze und Ideen für die kleinen polnischen Kleinstädte liefern.“

Die deutschen Schülerinnen Renée und Tabea haben Schüler aus Österreich und Italien in ihren Familien aufgenommen. Gerade das Kennenlernen neuer Kulturen sei ihr wichtig, erklärt die 14-jährige Renée. Aber auch die Ausflüge seien toll, ergänzt die 15-jährige Tabea. „Wir freuen uns darauf zu erfahren, wie die anderen leben.“ Beim Thema Medien sind sie sich einig, dass in einigen Ländern große Missstände herrschen. „Ich finde es interessant, darüber zu reden“, sagt Renée. Es müsse sich etwas ändern, aber man dürfe auch nicht alles auf einmal ändern wollen.

Nächstes Ziel ist Dänemark

Im April geht es für die Schüler erst einmal nach Dänemark, danach folgt Norwegen. In Dänemark wird es um das Thema soziale Inklusion gehen. Schreier freut sich schon darauf. „Dann ist unser kleiner Wanderzirkus durch Europa wieder unterwegs.“

Abgedruckt mit freundlicher Genehmigung von Denise Frommeyer (AZ). Die beiden Museum-Fotos stammen vom Fotografen Axel Schmitz. Hier geht es zum Artikel in der AZ vom 21.01.2016.

Das "Resolution Booklet" kann hier heruntergeladen werden.

Eingestellt von Menzel