Schüler besuchen Poetry Slam in Mainz

Hinzugefügt am 17. Mai 2019

Poetry Slam Mainz

Der Abend wurde mit einem musikalischen Auftritt von Sinu eröffnet. Im Anschluss begann die erste von drei Runden, bei der Helene Bockhorst mit ihrem Text über unfreiwillige Jungfräulichkeit besonders herausstach und jeden im Saal zum Lachen brachte. Generell war jeder Poet ein Unikat. Besonders sind uns Andivalent mit seinem tiefgründigen, aber auch humorvollen Slam über unsere Welt und der Newcomer Sammy Berger mit seiner neuartigen „Rap-Poesie“ im Gedächtnis geblieben. Am Ende ging Andivalent als Sieger hervor.

Dabei ging es an dem Abend nicht um das Gewinnen, sondern in erster Linie um den Spaß an der Sache, den die Poeten und Moderatoren gut vermitteln konnten. Abschließend ist unserer Meinung nach der Abend sehr gelungen und empfehlenswert.

Text von Fadima Bass, Doah Bouhki, Kira Hinkelmann


 

Ein Poetry Slam. Was ist das eigentlich?

Irgendwelche Leute, die chaotisch mit Worten um sich werfen und es Poesie nennen. Dabei liest der eine seinen 20-Minuten-Text komplett emotionslos vor und der andere denkt er sei mit seinen perversen Aussagen lustig. Das wird erzählt vom monatlichen Poetry Slam in Mainz. Doch kann man so schnell urteilen?

Hamburg – total gehyped als Stadt des Poetry Slams und von YouTube will ich gar nicht erst anfangen. Die Regeln – kaum zu verstehen – bis man es selbst erlebt hat:

Ein Raum; 300-500 Leute; Ein billiger Schnaps als Preis; und eine Person auf der Bühne. Du siehst dich um und alle sind so gefesselt von diesem einen letzten Satz, der aus dem Mund dieses seltsam aussehenden Mädchens kommt. Diesem einen letzten Satz, der dich so berührt, dass du die letzten fünf Minuten des Vortrags wieder vergessen hast.

Und dann spürst du es auch: Hey, das hier ist unfassbar. Diese Leute haben Recht – mit allem, was sie da sagen und sie lassen dich in ihre persönlichsten Gedanken.

Und am Ende kommt es nur auf dich an – ob du diese Gedanken annehmen willst. Denn so funktionierts.

Und auf dem Heimweg realisierst du, es ist viel mehr als das, viel mehr als das Gerede von irgendwelchen Leuten, nein, es sind Emotionen und Gefühle, die ganz tief in deinem Herzen sitzen, denn du kennst sie.

Und irgendwann bist du an diesem Punkt und merkst: hey, das kann ich auch! Das will ich auch! Es kommt nicht auf den perfekten Reim oder den richtigen Beat in deiner Stimme an, sondern auf deine Worte, deine Gedanken, die du auf deine ganz persönliche Art und Weise an die Menschen da draußen gibst. Keine Kopie und kein Kostüm, weil du jemand sein willst, der du nicht bist – sondern nur du. Du allein bist die Person, die das so kann.

Und darum geht’s – das ist Poetry Slam.

Es sind Emotionen, die dich fesseln und an etwas nageln, das du vorher nie verspürt hast. Denn es sind deine Emotionen.

Text von Vera Sommerfeld

Eingestellt von Als / Me