Berufsinformationstage 2016

Hinzugefügt am 09. Mai 2016

„Den Blick schärfen“

Berufsinformationsveranstaltung am Elisabeth-Langgässer-Gymnasium Alzey [06.April.2016]

 

Verwirrung, Desorientierung, Existenzängste– das Bild der Psyche eines modernen Schulabgängers im Angesicht der Zukunft? Die Möglichkeiten nach dem Schulabschluss scheinen unerschöpflich, eine Wahl schier unmöglich, doch das Erschreckendste: Geplant werden muss schon im Voraus.

Aus diesem Anlass veranstaltete ein Team aus Lehrern des Elisabeth-Langgässer-Gymnasiums Alzey eine Berufsinformationsveranstaltung für die Schüler der MSS 12 am Mittwoch, den 06.April.2016, zu welcher Referenten der umliegenden Hochschulen und Vertreter von verschiedenen Berufszweigen eingeladen wurden. Vorab wurde den Schülern die Möglichkeit gegeben, sich spezifisch in Vorträge aus insgesamt drei Zeitblöcken einzuwählen, die die dritte bis achte Schulstunde umfassten. Die Schule zeigt großes Engagement, ihre Schüler mit den Möglichkeiten nach durchgestandener Schulzeit vertraut zu machen, und ihnen das Erstellen individueller Zukunftspläne zu ermöglichen, indem auch zuvor die Berufsinformationsmesse besucht werden konnte, und bereits ein Tag an der Johannes-Gutenberg-Universität stattfand, an welchem die Zwölftklässler sich ebenfalls ein persönliches Programm zusammenstellen durften.

Zur Einführungsveranstaltung versammelten sich alle Schüler der MSS 12 in der Mensa zu einem Vortrag von Prof. Dr. Becker von der Technischen Hochschule Bingen, welcher mit einem allgemeinen Überblick über den Bologna Prozess einstieg. Der Bologna-Prozess forciere geradezu die Multiplikation der Möglichkeiten nach dem Abitur, indem er den Schulabgängern durch  das Punkte-Transfer-System ECTS und international vergleichbare Abschlüsse Tür und Tor für das Ausland öffne. Womit sich die Abiturienten konfrontiert sehen, sei ein Luxusproblem, dennoch ein Problem – „mit mehr als 18000 Studiengängen in Deutschland“, so Becker, „stehen Sie vor der Qual der Wahl.“ Gerade aufgrund der Vielfalt sieht sich Herr Becker auch in der Pflicht, Informationsvorträge dieser Art zu halten. Für ihn sind es die Informationen aus erster Hand, die unersetzlich sind. So möchte er den „Blick schärfen“.

Die Entscheidung kann nur von jedem Schüler individuell getroffen werden, doch der Entscheidungsfindungsprozess wird durch Veranstaltungen dieser Art erheblich erleichtert. Ein klarer Appell von Herrn Becker: Absolventen werden zunehmend jünger, doch finden bei den Unternehmen aufgrund geringer Erfahrung selten Anklang. Beckers Empfehlung lautete daher, die Möglichkeiten das Ausland zu besuchen und Praktika durchzuführen, auszuschöpfen.  Profilbildung habe seiner Meinung nach Priorität gegenüber Geschwindigkeit.

Sarah Arnold (EB L1 MSS12)

Eingestellt von Manns