Europatag am Elisabeth-Langgässer Gymnasium
Hinzugefügt am 02. Juni 2017
Europatag an der Europaschule
Im Zuge der Europawoche trafen sich am Dienstag, den 9. Mai die Bundestags-abgeordneten Marcus Held von der SPD, sowie Jan Metzler von der CDU und auch Generalleutnant a.D Jürgen Bornemann in der Mensa des Elisabeth-Langgässer-Gymmasiums zur Diskussion mit dem Thema "Europa - Quo vadis?", also "Europa - Wohin gehst du?"
Eingeleitet wurde die Veranstaltung von Schulleiter Gerhard Hoffmann, und einem musikalischen Beitrag des Schulorchesters des ELG mit der Prélude aus Marc Antoine Charpentiers "Te Deum“.
Weiter ging es dann mit einem circa 30-minütigen Vortrag des ehemaligen Generalleutnants mit dem Thema "die Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik als Garant für den Frieden in Europa und der Welt?"
In seinem Vortrag ging Bornemann auf viele verschiedene Themen ein, so zum Beispiel Russland, welches seiner Meinung nach ein sicherheitspolitisches Thema bleibe, nicht zuletzt wegen der Ukraine-Krise, sondern auch wegen der Versuche, die EU und die NATO zu schwächen. Zudem werde die USA mit der Wahl Donald Trumps zum sicherheitspolitischen Thema, denn man wisse nicht, was er vorhat und ob die USA weiterhin Teil der NATO bleiben wollen. Das sei auch einer der Gründe, weshalb Bornemann sich für ein europäisches Führungselement ausspricht, da die EU momentan sehr abhängig von der USA als Schutzmacht sei.
Eine Europa-Armee halte er jedoch für unrealistisch. Zum Thema USA in der NATO sagte Bornemann noch, dass es auch im Sinne der USA sei, dass gemeinsame Werte in Europa gewahrt werden, er sprach sich also gegen ein Ausscheiden der USA aus der NATO aus.
Auch auf die Präsidentschaftswahl in Frankreich ging Bornemann ein, hierzu sagte er, dass das Wahlergebnis mit Emanuel Macron als Sieger eine Stärkung Europas sei.
Nach dem Vortrag Bornemanns ging es dann in die Diskussionsrunde zusammen mit Jan Metzler und Marcus Held, diese wurde moderiert von Julius Heinritz, Noah Eberle, Marvin Petry und Luca Eckard, Schülern aus den Sozialkundeleistungskursen der MSS11.
Hierbei ging es unter anderem um Terrorprävention, wobei unter anderem auch auf den Cyberterror eingegangen wurde, sowie auch dem möglichen Ende Europas, zu welchem Thema alle drei Gäste sehr interessante Meinungen hatten. So sagte Jan Metzler, dass es an den Europäern liege, ob Europa bestehen bleibe und dass globale Probleme nur mit einem starken Europa gelöst werden können. Marcus Held sagte indessen, dass Europa diese schwierige Zeit überstehen könne, man müsse jedoch erkennen, das die Administration Europas zu weit weg vom Bürger sei und Europa wieder zurück zu seiner Basis kommen müsse.
Jürgen Bornemann forderte auf, für den Erhalt der EU zu kämpfen, da diese attraktiv für die Menschen, vor allem für die jüngere Generation, sei.
Nach der Diskussionsrunde wurde die Veranstaltung von Herrn Schreier und Herrn Hillenbrand mit einem Dank an die Gäste beendet.
Ein klares Lob muss man den Teilnehmern der Veranstaltung aussprechen, da diese verständlich ihre Meinung präsentiert haben und klar auf Fragen eingegangen sind, ohne die Zuhörer durch Verwendung zu vieler Fachbegriffe oder zu langen Ausführungen ihrer Antworten zu langweiligen und zu verwirren. Schade war allerdings, dass die Zeit sehr knapp war, sodass die Veranstaltung zu einem eher abrupten Ende kam, die Diskussion kam meiner Meinung nach deshalb etwas zu kurz. Was der Diskussion fehlte, war ein eher Anti-Europa eingestellter Teilnehmer, denn so waren alle Redner der gleichen Meinung, was die Diskussion eher zu einer Argumentation dafür machte, weshalb Europa bestehen bleibe und bestehen bleiben müsse. Auch wenn dies natürlich auch nicht uninteressant war, hat eben meiner Meinung nach eine klare Gegenmeinung gefehlt.
Die Präsentation Bornemanns war auch sehr ansprechend und klar, hatte sehr viel Informationsgehalt, welcher meiner Meinung nach überaus verständlich vermittelt wurde.
Was in den Köpfen der Zuhörer durch diese Veranstaltung gefestigt wurde, ist, dass die Europäische Union die Zukunft darstellt und deshalb gesichert werden müsse, dies scheint mir auch das Ziel dieser Runde gewesen zu sein.
Die Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik ist in diesen Zeiten natürlich wichtiger als je zuvor, gerade mit drohenden Krisen wie zum Beispiel Nord-Korea und den USA, deshalb ist es -denke ich- wichtig, diese zu verbessern und auszuweiten, gerne auch mit einer europäischen Hauptzentrale.
Aber auch mit der weiterhin drohenden Gefahr des Terrorismus, welcher in Europa natürlich eine große Rolle spielt, sollte man mehr Wert auf die Verteidigungspolitik und auch die Terrorprävention legen. Hierbei würde zum Beispiel helfen, die Probleme in Herkunftsländern zu beheben, wofür man auch eine gute Entwicklungshilfepolitik bräuchte, ein Statement von Marcus Held.
Alles in allem muss man sagen, dass durch die Veranstaltung das Europa-Gefühl gefestigt wurde und man sich den Problemen, an die man vorher eventuell gar nicht dachte, bewusst wurde. Was die Sache noch mehr abgerundet hätte, wäre eine Meinung, die den anderen widerspricht, gewesen. Aber trotzdem war diese Veranstaltung sehr lohnenswert, interessant und überaus informativ!
CHRISTOPHER MAAK, Sozi-Lk 2 Jg. St. 11
Eingestellt von Christopher Maak/ Schreier