,, Die Physiker“ – ein Besuch der 9f im Staatstheater Mainz

Hinzugefügt am 27. Januar 2019

Am Abend des 15.01.2019 besuchten die Schüler der Klasse 9f zusammen mit ihrer Deutschlehrerin Frau Scherf die Inszenierung des Dramas „Die Physiker“ von Friedrich Dürrenmatt. Nachdem das Drama im Unterricht besprochen und sogar in weiten Teilen nachgespielt worden war, war die Erwartungshaltung der Schüler natürlich entsprechend hoch. Wurde etwas geändert? Wie sehen die Figuren aus, wie das Bühnenbild? Patzen auch die professionellen Schauspieler mal?

Am späten Abend, auf der Heimfahrt mit dem Zug zurück nach Alzey, waren sich dann alle einig: Dieser Abend hat sich gelohnt!


Eine Rezension von Johanna Gysler, 9f

Newton, Einstein und ein weiterer Physiker in einem Raum? Geht das?

Na klar. In Friedrich Dürrenmatts Drama ,, Die Physiker“ befinden sich diese Männer in der Irrenanstalt ,,Les Cerisiers“ auf der Bühne im Kleinen Haus in Mainz.

Ernesti (Denis Larisch), der vorgibt Albert Einstein zu sein, Beutler (Klaus Köhler), der denkt, er wäre Isaac Newton und Johann Wilhelm Möbius (Clemens Dönicke ) sind in dem Sanatorium von Fräulein Doktor von Zahnd in Behandlung, denn sie sind verrückt. Als erstes sieht man allerdings nur Möbius, der Formeln über Formeln aufschreibt, am Schluss sogar die wichtige Weltformel. Doch es wird kein gutes Ende nehmen, denn im Hintergrund ertönt die Liedzeile ,,This is the end“, die darauf hinweist. Aufgrund dieser gefährlichen Formel weist Möbius sich selbst in ,,Les Cerisiers“ ein, um die Welt zu beschützen und spielt nur den Irren, genauso wie die beiden anderen Physiker. Dies erfährt man allerdings erst später, wenn alle ihre Masken fallen lassen und sich herausstellt, dass die ,,Irrenärztin“ die einzige Irre dort ist. Schon bald kommt die Polizei unter der Leitung von Inspektor Voß (Martin Herrmann) , der in seinem Trenchcoat das Klischee eines Ermittlers erfüllt, aufgrund des Mordes an einer Schwester, die von Einstein umgebracht worden ist, auf die Bühne. Schon der zweite Mord und nicht der letzte in der Irrenanstalt, was sich im weiteren Verlauf zeigen wird. Immer wieder verschwinden die Physiker während des Stückes in ihren Zimmern, die in dieser Inszenierung mit abstraktem Bühnenbild durch drei Pfahlbauten, die mit orangener Folie umwickelt sind, dargestellt werden. So kann man auch während des Stückes das Geschehen in den Zimmern beobachten.

Rundherum ist dieses Stück gut gespielt, denn die Schauspieler überzeugen mit guter Leistung in Gestik und Mimik. Doch vor allem die Rollen der Frau Rose sowie die des Missionars Rose werden zu sehr ins Lächerliche gezogen, wodurch sie weniger glaubhaft werden, dies kommt allerdings auf den persönlichen Geschmack an.

Natürlich gibt es einige Änderungen und Abweichungen vom Original, z.B. das Wegstreichen der Kinder von Möbius, wodurch seine Gefühle und sein Handeln geschwächt dargestellt werden können, abgesehen davon ist es aber eine sehr unterhaltungsvolle Vorstellung, die aufgrund einiger Pannen auch Improvisation von den Schauspielern fordert, die diese aber gut überspielen, was natürlich für ihre Leistung als Schauspieler spricht. Vor allem die Rolle der irren ,, Irrenärztin“ wird glaubhaft und nicht übertrieben gespielt und die Physiker Newton und Einstein sorgen mit ihrer eigenen Art für einiges Gelächter. Dafür werden alle Schauspieler mit langem Applaus und die Zuschauer mit einem schönem Abend belohnt.

Eingestellt von Scherf / Me